Mit Hilfe von VR-Ferngläsern ist das zur Zeit auf der Konstanzer Insel Mainau in der Ausstellung „Vom Bodensee nach Afrika – mit ICARUS auf Langstrecke“ möglich! An verschiedenen Stationen kann man hier die Entwicklungen in der Tierbeobachtung nachvollziehen und sich interaktiv über aktuelle Forschungsergebnisse informieren.
Was ist ICARUS? Dahinter verbirgt sich ein globales Forschungsprojekt in dem Wissenschaftler Bewegungsdaten von kleinen Tieren über ein Satellitensystem aufzeichnen können. Es ist ein Projekt des Max-Planck-Instituts für Ornithologie in Radolfzell am Bodensee.
Die Positions- und Bewegungsdaten der Tiere werden dabei von Mini-Sendern zu einer Antenne auf der Raumstation ISS gesendet. Von dort aus werden diese „Big Data“ zu einem Nutzer-Datenzentrum auf der Erde gesendet und dort in einer Datenbank gesammelt.
Die SFB-TRR 161 Forschergruppe von Falk Schreiber (Projekt D04) arbeitet daran, einige dieser Daten zu visualisieren. Dazu werden zum Beispiel hochauflösende 3D-TVs eingesetzt, VR-Technologie, oder auch die „virtuellen Ferngläser“, wie sie an einer Station in der Ausstellung auf der Mainau zu sehen sind. Ein normales Smartphone wird dabei mit einem Google Daydream Headset in eine Fernglasform eingebaut. Die Software und Hardware dieser Ferngläser wurden in der Projektgruppe von Harald Reiterer (Project C01) entwickelt und schon erfolgreich in der Ausstellung „Rebuild Palmyra“ im Konstanzer Bildungsturm und am Braunschweigischem Landesmuseum eingesetzt.
Mit Hilfe dieser Ferngläser kann man jetzt auf der Mainau den Storch „Bubble“ auf seinem Flug nach Afrika begleiten. Man fliegt dabei in seinem Schwarm mit und kann sich in der Umgebung wie mit einem echten Fernglas nach oben, unten, links oder rechts umschauen. Drei Szenarien sind dabei anwählbar. So kann man über den Bodensee fliegen, über der Schweiz bei Zürich oder über Afrika. Die Flugwege der Störche werden dabei jeweils farblich markiert.
Die Ausstellung kann noch bis zum 16. September 2019 besucht werden.